Papst Franziskus stellt seine Enzyklika „Laudato Si´“ in die Tradition der kirchlich-lehramtlichen Soziallehre, die mit ihr um die ökologische Dimension erweitert wird. So gibt er eine Reihe von Leitlinien an, die es durchziehen:
• Die enge Beziehung zwischen den Armen und der Anfälligkeit des Planeten,- die Überzeugung, dass in der Welt alles miteinander verbunden ist,
• die Kritik am neuen Machtmodell (Paradigma) und den Formen der Macht, die aus der Technik (Technologie) abgeleitet sind,
• die Einladung, nach einem anderen Verständnis von Wirtschaft und Fortschritt zu suchen.
Papst Franziskus spricht mit seinem lange erwarteten Rundschreiben die enge Verbindung von sozialer und ökonomischer Armut und der Verschlechterung der Umwelt an. Er zeigt auf, dass soziale und ökologische Ungerechtigkeiten Hand in Hand gehen. Der Klimawandel wird in Relation zu Armut und Ungleichheit gesetzt und gemeinsam als zentrale Herausforderungen unserer Zeit benannt. Das Rundschreiben von Papst Franziskus ist somit weit mehr als eine „Umwelt-Enzyklika“.
Die „Lehre“, die der Papst aus der Bibel zieht, lautet: „Wir können nicht eine Spiritualität vertreten, die Gott als den Allmächtigen und den Schöpfer vergisst. „Die christliche Spiritualität schlägt ein anderes Verständnis von Lebensqualität vor und ermutigt zu einem prophetischen und kontemplativen Lebensstil, der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne auf Konsum versessen zu sein.“ (222) Eine unbefangen und bewusst gelebte Genügsamkeit wirkt befreiend. Das begünstigt, im Frieden mit sich selbst, ausgeglichen zu leben.
Kurzzusammenfassung von Michael Rosenberger
Enzyklika Laudato si im Volltext