Sonntag 21. September 2025

„Wir brauchen eine neue universale Solidarität“ (14)

Papst Franziskus will „Laudato si“ nicht als reine Umweltenzyklika verstanden wissen. Die sozialen und ökologischen Probleme unserer Zeit hängen für ihn untrennbar zusammen und konkretisieren sich an den Ärmsten der Welt.

Wie die meisten päpstlichen Dokumente seit dem zweiten vatikanischen Konzil richtet sich Laudato si nicht nur an die Christinnen und Christen, sondern ausdrücklich an „jeden Menschen, der auf diesem Planeten wohnt“ (3). Umfassend ruft Franziskus zum Dialog und zu gemeinsamen Anstrengungen auf. Ein Dialog, der weder einseitig von Nord nach Süd, noch technokratisch zu führen ist.

 

Wider einer Macht, die aus der Technik abgeleitet ist (16)

 

Die Perspektive des Südens ist für Franziskus selbstverständlich, für uns EuropäerInnen eine Herausforderung. Technikgläubigkeit oder das derzeitige Verständnis von Wirtschaft und Fortschritt führen uns nicht zu einer nachhaltigen Welt. Wie von alleine drängt sich die Frage auf: Wohin müssen wir uns überhaupt entwickeln, wenn Wachstum und Innovation die Probleme nicht alleine lösen können? Wohin können sich die Länder des Südens entwickeln, wenn unsere Art zu leben drei Planeten braucht? Franziskus schlägt einen neuen Lebensstil vor, der sich von einer gewichtigen historischen Persönlichkeit inspirieren lässt.

 

Franziskus als Vorbild

 

„Als Patron all derer, die im Bereich der Ökologie forschen und arbeiten“ (10) kann der heilige Franziskus zum Vorbild für eine neue, sorgsame Lebenshaltung werden. Vor allem auch, weil ihm als lebensfroher Mensch nicht das scharfe Urteil, sondern die liebevolle Zuwendung nachgesagt wird. Die Nähe zur Natur und zu den Mitmenschen entspringt beim heiligen Franziskus der einfachen Überzeugung, dass alle Geschöpfe in Gott ihren letzten Ursprung haben. „Auch die kleinsten Geschöpfe nannte er deshalb Brüder und Schwestern“ (11). Auch in der Andenphilosophie des „Buen Vivir“ finden sich solche ganzheitlichen Ansätze, die alle existierenden Dinge miteinander in Verbindung sehen. Geht man dieser Weltsicht nach, dann stellt sich Genügsamkeit und Fürsorge von selbst ein. Dann verzichtet man darauf, die Wirklichkeit in einen bloßen Gebrauchsgegenstand zu verwandeln (vgl. 11).

 

Wir alle sind gefordert

 

Damit wir als Weltgemeinschaft zu einem neuen, nachhaltigen Lebensstil finden braucht es die Anstrengung aller. Es braucht eine „universale Solidarität“ (14). Wir müssen bereit sein, voneinander zu lernen und aus der kulturellen Vielfalt der verschiedensten Erdteile zu schöpfen. Das heißt für uns im Westen und im Norden auch gewohnte Positionen zu verlassen. Wir müssen hinhören stand totreden, wertschätzen statt verurteilen. Und für uns alle bedeutet das auch, der Natur ihre Rückzugsgebiete zu überlassen. Aber auch hier kann uns der heilige Franziskus als Vorbild dienen: er forderte, im Konvent immer einen Teil des Gartens unbebaut zu lassen, damit dort die wilden Kräuter wüchsen (12). Nicht nur als Rückzugsgebiet für die Natur, sondern auch als Zeichen dafür, dass Schönheit und Fülle, Wachstum und Farbenpracht keine Erfindungen des Menschen sind.

 

 

 

 

 

Die Zahlen in der Klammer beziehen sich auf die Abschnitte der Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus.

 

Den Volltext der Enzyklika finden sie hier.

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 Thomas Banasik
Thomas Banasik
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Mag.a Lucia Göbesberger
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M.: 0676/8776-3255
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Julia Pichler
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Mag.a Katharina Fernández-Metzbauer BA
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(derzeit in Karenz)
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Mag. Bernhard Mittermayr
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M.: 0676/8776-3274
 Lorna Zamora Robles
Lorna Zamora Robles BA
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M.: 0676/8776-3272
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Mag. Magdalena Schobesberger, BA
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Brigitta Fuchshuber
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Diözese Linz

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