+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
33 staunten sein Vater und seine Mutter über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Lesung aus dem Hebräerbrief
7 Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.
8 Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;
9 zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.
Festtagssequenz
Christi Mutter stand mit Schmerzen / bei dem Kreuz und weint‘ von Herzen, / als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer, / seufzend unter Todesschauer, / jetzt das Schwert des Leidens ging.
Welch ein Schmerz der Auserkornen, / da sie sah den Eingebornen, / wie er mit dem Tode rang!
Angst und Trauer, Qual und Bangen, / alles Leid hielt sie umfangen, / das nur je ein Herz durchdrang.
Wer könnt‘ ohne Tränen sehen / Christi Mutter also stehen / in so tiefen Jammers Not?
Wer nicht mit der Mutter weinen, / seinen Schmerz mit ihrem einen, / leiden bei des Sohnes Tod?
Ach, für seiner Brüder Schulden / sah sie ihn die Marter dulden, / Geißeln, Dornen, Spott und Hohn!
Sah ihn trostlos und verlassen / an dem blut‘gen Kreuz erblassen, / ihren lieben, einz‘gen Sohn.
Gib, o Mutter, Born der Liebe, / dass ich mich mit dir betrübe, / dass ich fühl‘ die Schmerzen dein.
Dass mein Herz von Lieb‘ entbrenne, / dass ich nur noch Jesus kenne, / dass ich liebe Gott allein.
*Heil‘ge Mutter, drück die Wunden, / die dein Sohn am Kreuz empfunden, / tief in meine Seele ein.
Ach, das Blut, das er vergossen, / ist für mich dahingeflossen; / lass mich teilen seine Pein.
Lass mich wahrhaft mit dir weinen, / mich mit Christi Leid vereinen, / solang mir das Leben währt.
Unterm Kreuz mit dir zu stehen, / unverwandt hinaufzusehen, / ist es, was mein Herz begehrt.
O du Jungfrau der Jungfrauen, / wollst in Liebe mich anschauen, / dass ich teile deinen Schmerz.
Dass ich Christi Tod und Leiden, / Marter, Angst und bittres Scheiden / fühle wie dein Mutterherz.
Lass mich tragen seine Peinen, / mich mit ihm am Kreuz vereinen, / trunken sein von seinem Blut.
Dass nicht zu der ew‘gen Flamme / der Gerichtstag mich verdamme, / steh, o Jungfrau, für mich gut.
Christus, um der Mutter Leiden / gib mir einst des Sieges Freuden / nach des Erdenlebens Streit.
Jesus, wann mein Leib wird sterben, / lass dann meine Seele erben / deines Himmels Seligkeit. Amen.