Die Weihrauchkörner sind hergestellt aus dem Harz eines Strauches, der im Orient (Südarabien, Somalia, Indien ...) vorkommt. Durch das Auflegen auf eine heiße Ofenplatte oder auf glühende Kohlen entsteht ein Rauch, der wohlriechenden Duft verbreitet.
Weihrauch kommt in vielen Religionen vor. Im Buddhismus, Hinduismus und auch bei indigenen Völkern spielt der Rauch eine wichtige Rolle, weil man sich die Entstehung der Welt aus Rauch vorstellte. In der jüdischen und christlichen Religion bezeichnet der wohlduftende, durch Feuer gereinigte Rauch das Aufsteigen der Gebete zu Gott, erinnert an die Wolke beim Auszug aus Ägypten als Zeichen der Gegenwart Gottes und ist Bild für Schönheit (HI 4,14) und Freundschaft (Spr 27,9). In der Antike wurde Weihrauch auch zur Desinfektion von Räumen und zur Reinigung der Tempel verwendet, weil man damit die Vertreibung böser Geister verband. Das Streuen von Weihrauch und das Rauchopfer war Ausdruck für die Verehrung der Götter. Später wurde es auch an Königshöfen als Zeichen der Huldigung für den Herrscher eingeführt.
Für Juden und Christen war das verpönt und streng verboten, weil solche Verehrung nur dem höchsten Herrn gelten durfte. Erst nach der Märtyrerzeit wurde es Brauch, Ikonen (heilige Bilder), Altar und Evangelienbücher wie auch Würdenträger zu beweihräuchern (=inzensieren), um so dem Heiligen, das diese Personen und Dinge vorstellen sollten, die Ehre zu geben.
Wein