Thursday 21. September 2023
Pfarre Kopfing

Christkönigsfest

Letzter Sonntag im Kirchenjahr

 

 

Chorbogen der Pfarrkirche Kopfing

 

 

Das Christkönigsfest wird am letzten Sonntag des katholischen Kirchenjahres gefeiert. Es lenkt den Blick auf Jesus Christus, von dem die Christen glauben, dass er am Ende der Zeit als König wiederkommen wird und zu dem sich die Kirche unterwegs sieht. Seit fast 30 Jahren (1969) wird dieses Fest am Sonntag vor dem 1. Advent begangen; zuvor wurde es am letzten Oktobersonntag gefeiert.

Papst Pius XI. führte das Christkönigsfest im Jahr 1925 ein in Erinnerung an das Konzil von Nizäa, das 1.600 Jahre zuvor tagte. Das Konzil von Nizäa hatte im Jahr 325 die Gottheit Christi gegenüber der Lehre des Arius definiert.

Dieser hatte um 320 die Ansicht verbreitet, Jesus Christus sei seinem göttlichen Vater nur untergeordnet und keineswegs wahrer Gott. Vielmehr sei er Gottes erstes und vollkommenstes Geschöpf, durch dessen Vermittlung die Welt vom Vater geschaffen wurde. Arius sah den Sohn auf der Seite der anderen Kreaturen.

Dies entsprach dem damaligen griechisch geprägten Denken, das sich einen stufenweisen Ab- und Aufstieg der Wesen von Gott her bzw. zu Gott hin vorstellen konnte, wie es etwa die griechischen Sagen beschreiben. Dies aber widersprach dem Glauben der Kirche.

Glauben an die Gottheit Jesu

Das Konzil von Nizäa bekannte daher den Glauben an die Gottheit Jesu. Dieses Bekenntnis findet sich im so genannten Großen Glaubensbekenntnis, das alle Kirchen des Ostens und Westens miteinander verbindet und von Zeit zu Zeit in den Gottesdiensten gesprochen wird.

Darin heißt es: "Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater."

Christkönigsfest

Grundsätzliches zum Ende des Kirchenjahres

Damit alles seine Ordnung hat...

 

"Ordnung ist das halbe Leben!" - Wer ist von seinen Eltern, Lehrern und Erziehern nicht mit dieser "Weisheit" gepeinigt worden? Der Schriftsteller Heinrich Böll hat einmal zurückgefragt, woraus denn die zweite Hälfte des Lebens besteht. Das geteilte Leben. Vielleicht wird ja doch aus zwei Hälften eine - eben das ganze Leben. Vielleicht gibt es irgendeine Ordnung, die alles zusammenfasst und mit der sich der Mensch nicht nur plagen muss, sondern mit der er glücklich werden kann - ein Königsweg gar?

Gegen die vielen Binsenweisheiten zur Ordnung haben andere "Weise" gespottet: "Wer Ordnung  hält, ist nur zu faul zu suchen." Denn es stimmt ja auch: Ordnung kann lähmen – die Ordnung um der Ordnung willen.

Chaos in der Bibel

Aber irgendwie muss alles seine Ordnung haben: die öffentliche Ordnung, die Gesellschaftsordnung, die Wirtschaftsordnung, die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Plausibel wird es beim Straßenverkehr: Wenn sich täglich aufs Neue die Verkehrsteilnehmer auf Regeln einigen müssten, welch ein Chaos würde dies auslösen. Nicht die Freiheit ist das Gegenteil von Ordnung, sondern das Chaos.

Beim Chaos fängt die Bibel an: "Die Erde aber war wüst und wirr", heißt es in der Genesis. In dieses Chaos brachte Gott Ordnung hinein – das ist der Glaube der Christen. Ob und wie das nun genau geschah, darüber streiten die Gelehrten.

Staunen vor der großen Idee

Der Fromme im Alten Testament stand staunend vor der göttlichen Schöpfungsordnung: "Herr, wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht." Im Psalm 104 besingt er die Herrlichkeit des Schöpfers und erkennt seine Größe an: "Lobe den Herrn meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du!"

Doch nicht nur in der Natur findet der Gläubige die Spuren seines Gottes: auch in der Geschichte, die durch Gott zur Heilsgeschichte wird. Auf diesen großen Plan, der allem Geschehen zugrunde liegt, weist auch Jesus die Emmaus-Jünger hin: "Musste dies nicht alles geschehen ...?"

Der Masterplan des Lebens

Und in diesem "Generalplan" soll sich mein Leben wiederfinden? Gerade davon ist der Psalmbeter überzeugt: "Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat." Dann zählt er auf, was ihm sein Leben lang alles widerfahren ist und wie es sich auf wunderbare Weise gefügt hat. Kann es das geben: einen "Masterplan" für alles, eine Ordnung, in der sich alles – auch das kleinste Detail – wiederfindet? Und wer stellt ihn auf?

Ordnungen, Regeln und Gesetze werden meist "von oben" vorgegeben. In der Geschichte des Volkes Israel im Alten Bund gibt es eine spannende Auseinandersetzung um die Frage, ob das auserwählte Volk einen König haben darf. Mit Leidenschaft setzen sich Propheten dafür ein, dass nur Jahwe König sein soll. Doch das Volk will einen "richtigen" König "wie die anderen Völker". Jahwe kennt den eigentlichen Grund: "Ich soll nicht mehr ihr König sein." Er macht es fest an ihren Taten – sie halten sich nicht an seine Ordnung. Und doch lässt er es zu, dass Israel zur Monarchie wird. Könige bestimmen fortan die Gesetze – es endet in der Katastrophe.

Keiner aus der Klatschspalte

Mit den Königen hat die Welt seither ihre durchwachsenen Erfahrungen gemacht. Als die Monarchien so langsam aus der Mode kamen und sich in die Klatschspalten verflüchtigten, führte Papst Pius XI. im Jahr 1925 das Christkönigsfest ein.

Das letzte Buch der Heiligen Schrift berichtet von diesem König: "König geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung." Und es stehen dort fantastische Bilder vom Zustand, wie er schon im Paradies war: Gott lebt mit den Menschen. "Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal." Christkönig, Halleluja!

Ordnung schaffen

Ein König also; ein Machthaber, der die Ordnung vorgibt, "der dein Leben vor dem Untergang rettet und dich mit Huld und Erbarmen krönt". Wenn das nichts ist! Und was muss ich tun? Gott an die erste Stelle setzen. Der Beter reagiert so auf die Majestät Gottes: "Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt" in das Land seiner Ruhe (Psalm 95). Wenn der Gläubige dann auch noch danach lebt, ist es bestimmt ganz ordentlich!

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